Warum man als Hersteller nicht an Amazon vorbeikommt

Warum man als Hersteller nicht an Amazon vorbeikommt

Amazon ist sowohl global als auch in Deutschland der wichtigste Onlineshoppingkanal und damit auch ein bedeutender Absatzkanal in der gesamten Einzelhandelswelt. Trotzdem gibt es viele Markenhersteller, die ihre Produkte bewusst nicht auf Amazon anbieten.

Einer der Hauptgründe hierfür ist insbesondere die Preistransparenz auf Amazon. Das E-Commerce Umfeld ist tatsächlich durchaus durch eine hohe Preissensibilität geprägt. Amazon ist insbesondere durch die Preisfolgestrategie immer bei den Anbietern mit den für den Endkunden attraktivsten Preisen zu finden. Insbesondere die Transparenz führt bei Markenhersteller mit hoher Distribution zu teilweiser Zurückhaltung. Oftmals vermeiden diese sogar die Zusammenarbeit mit Amazon und/oder Marktplatzhändlern, die auf Amazon aktiv sind.

Allerdings finden ihre Produkte häufig trotzdem den Weg auf den Amazon Marktplatz. Dies kann dadurch geschehen, dass Amazon die Produkte von Wiederverkäufern einkauft und vertreibt oder aber auch das andere Amazon Seller die Produkte auf dem Marktplatz verkaufen. In der Regel kann man davon ausgehen, dass ein Markenprodukt, für das es Nachfrage gibt, früher oder später auf Amazon verkauft werden wird. In diesem Fall hat der Markenhersteller allerdings keinen Einfluss auf die Darstellung und Auffindbarkeit seiner Produkte auf Amazon. Auch an den erwirtschafteten Umsätzen hat der Markenhersteller so keine direkte Beteiligung.

In der Regel kann also ein Markenhersteller nicht vermeiden, dass seine Produkte auf Amazon verkauft werden. Wenn sich der Hersteller allerdings dafür entscheidet mit Amazon zusammen zu arbeiten, entweder als Vendor oder als Seller, so kann er den Vertrieb seiner Produkte auf Amazon aktiv steuern und direkt zusätzlichen Umsatz generieren. So ist es möglich über diverse Marketingaktionen den Fokus auf die eigenen Produkte zu lenken und nicht dem Wettbewerb das Feld kampflos zu überlassen. Gerade AMS (Amazon Marketing Services, PPC Marketing) stellt derzeit noch eine extrem attraktive Marketingmaßnahme (im Vergleich zu Google) dar. Dadurch kann der Hersteller aktiv gestalten, wie seine Produkte dargestellt werden und somit das Markenimage formen. Die Gestaltung einer Marke auf Amazon wird auch mit der immer noch stetig wachsenden Bedeutung von Amazon noch mehr an Wichtigkeit gewinnen. Heute starten schon mehr als 35% (in den USA 55%) aller Käufer ihre Produktsuche auf Amazon.

Auch auf die Preisgestaltung kann ein Hersteller Einfluss nehmen, wenn er selber auf Amazon aktiv wird. So ist der Marktplatz zwar wie erwähnt allgemein einer hohen Preissensibilität ausgesetzt. Dennoch wird über Amazon nicht unbedingt das günstigste Produkt am prominentesten angeboten. Wird zum Beispiel dasselbe Produkt von mehreren Anbieter angeboten, dann wählt Amazon über einen Algorithmus einen Anbieter aus, über den der Kunde das Produkt bei Klicken des „In den Einkaufswagen“-Buttons kaufen kann. Dieser Anbieter wird nicht notwendigerweise über den geringsten angebotenen Preis ausgewählt. Da Amazon dem Kunden ein möglichst gutes Einkaufserlebnis ermöglichen will, setzt sich diese Auswahl vielmehr aus einer Vielzahl verschiedener Kriterien zusammen. So spielen neben dem Preis zum Beispiel insbesondere auch die Versandkonditionen (wie schnell wird die Ware geliefert) und die Verkäuferbewertungen einen Rolle. Somit kann ein Produkt auch über einen höheren Preis verkauft werden, wenn die weiteren Kriterien besser als bei anderen Anbietern erfüllt werden.

Somit lässt sich folgern, dass es für viele Markenhersteller absolut Sinn macht, die Produkte auf Amazon zu verkaufen, um so zusätzlichen Umsatz generieren zu können und aktiv Einfluss nehmen zu können auf die Preis- und Markengestaltung.

In Bildern gesprochen können Sie als Markenhersteller also wählen, ob Sie im Amazon Vehikel eine passiven Platz auf den hinteren Sitzen einnehmen wollen oder doch lieber selber als Fahrer steuern wollen.

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